Über Ilse Storb


Ilse Storb

Ilse Storb wurde 1929 in Essen geboren. Sie ist klassisch ausgebildete Pianistin und die einzige Professorin für Jazzforschung in Europa.

Nach Studien (Schulmusik, Musikwissenschaften und Romanistik) in Köln und an der Pariser Sorbonne folgte 1967 die Dissertation mit Stipendium der französischen Regierung zum Thema „Untersuchungen zur Auflösung der funktionalen Harmonik in den Klavierwerken von Claude Debussy“, mit der sie in Köln promovierte. 1971 gründete sie in Zusammenarbeit mit Joe Viera das international anerkannte JazzLabor an der Pädagogischen Hochschule Ruhr Abteilung Duisburg, das wegweisend als Vorläufer späterer Ausbildungsgänge für Jazz an den Musikhochschulen gilt. 1982 wurde Ilse Storb Professorin für Systematische Musikwissenschaft einschließlich Jazzforschung; es folgte ein weiteres Jazzstudium am renommierten Berklee College of Music in Boston, USA. Über 30 Forschungsreisen führten sie – bereits ab 1971 – in die Länder Schwarzafrikas.

In der Zeit von 1985 bis 2002 organisierte sie insgesamt sechs internationale Kongresse für Jazzpädagogik und Improvisierte Musik. 1989 gründete sie die Uni Duisburg Big Band und 1991 die Band Ilse and her Satchmos, mit der sie noch heute im Rahmen von Louis Armstrong-Shows unter dem Motto „Black and white together“ auf der Bühne steht. Für ihre Arbeit zur Völkerverständigung durch Musik und Friedensarbeit weltweit erhielt Ilse Storb 1998 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Als aktives Mitglied wurde sie zudem vielfach von der International Association of Jazz Educators (USA) für ihre „Outstanding Services to Jazz Education“ ausgezeichnet. Das International Biographical Centre Cambridge, England, ernannte sie zur “International woman of the year”.

Neben ihrer Habilitation über Dave Brubeck, Improvisationen und Kompositionen: Die Idee der kulturellen Wechselbeziehungen (1991), und der von ihr verfassten Bildmonographie über Louis Armstrong (1989) veröffentlichte sie weiterhin die Bücher ‚Jazz meets the world – the world meets Jazz‘ (2000) sowie ‚Jazz und neue Musik im Unterricht‘ (2001), eine erweiterte und aktualisierte Auflage ihres erstmals 1983 erschienenen Werkes ‚Jazz-Musik an der Hauptschule‘.

Folgerichtig kam die Professorin von der Forschung über die afrikanischen Wurzeln des Jazz zur Weltmusik. Durch Vorträge, Konzerte und Workshops – unter anderem in Brasilien, Nigeria, Jordanien, Tunesien (Reanimierung des Jazz-Festivals von Tabarka), Japan, China und den USA, – Auftritte und Interviews in Funk und Fernsehen sowie Einspielungen von CDs ist Ilse Storb international bekannt geworden.

Nach ihrer Emeritierung initiierte sie das seit 2011 interkulturell wirkende Labor für Weltmusik an der Folkwang Musikschule der Stadt Essen, das in seiner Funktion einmalig im Ruhrgebiet ist und das sie mit großem Engagement künstlerisch leitet. Sie pflegt dabei intensive Kontakte zu Musikern und Wissenschaftlern aller Kontinente, insbesondere nach Afrika. Zudem tritt sie bundesweit mit musikalisch-literarischen Programmen auf und engagiert sich für verschiedene kulturelle und soziale Projekte im In- und Ausland, u.a. in Zusammenarbeit mit Amnesty International, der Unicef, dem Weissen Friedensband und Karuna Deutschland.

Neben einer Vielzahl von geführten Rundfunkinterviews und Radiosendungen, die sie inspiriert und mitgestaltet hat und die ob ihrer Anzahl an dieser Stelle unmöglich komplett aufgezählt werden können, ist Prof. Dr. Ilse Storb auch ein häufiger Gast in verschiedenen Fernsehsendungen.

Sie absolvierte engagierte Auftritte in verschiedenen Talkshows: „Menschen der Woche“ (SWR), „Kölner Treff“ (WDR), „DAS!“ (NDR), „Menschen bei Maischberger“ (ARD), „Mittwochs live“ (WDR), dem „Nachtcafé“ (SWR) und der NDR-Talkshow, „TV total“ (Pro7), dem „Perfekten Promi-Dinner“ (VOX), „Sag die Wahrheit“ (SWR) und „Unter Uns“ (MDR).

Pressestimmen:

„Rastlose Brückenbauerin“ (Radio-Magazin Zürich, Februar 2009)

„Jazzmutter der Nation“ (Frankfurter Rundschau)

„Die Jazzszene der BRD und ihre wichtigste Vertreterin an einer Universität“ (Deutsche Welle)

„Lokomotive für Klänge der Welt“ (WAZ, Februar 2012)

„Ohne Professoren-Titel bist Du in Deutschland in universitären und ministeriellen Kreisen automatisch die Sekretärin oder Vorzimmerdame“ (Ilse Storb in: „Frauenportraits aus der deutschen Nachkriegsgeschichte – Frauen, die Geschichte machten“.) Kalender im Verlag Politeia, 2006

„Jazz, keyword: black is beautyful. Vor rund 250 Zuhörern griff Jazz-Professorin „Ilse“ in die Tasten. Glücksgriff für Veranstalter und Fans“ (Ruhrnachrichten)

„Der „Taifun“ Ilse Storb: Es ist unmöglich, von ihr nicht begeistert zu sein!“ (OB Krings in der WAZ)

„Die Jazz-Ikone der Nation – ‚Ich bin zu lebendig für Deutschland’“ (Ilse Storb, TAZ-Interview 15.04.2006)

„Une vie pour le Jazz“ (Nuance, August 1996)

„Jazz-Professorin gewann bei Stefan Raab: „Ich möchte doch nur die Menschen glücklich machen“ (Rheinische Post, März 2000)